Warum die Verschmutzung der Meere uns alle betrifft
Der Great Pacific Garbage Patch - ein Müllstrudel im Nordpazifik, auf einer Fläche so groß wie Zentraleuropa. Unvorstellbar, oder? Leider ist es jedoch die traurige Realität des derzeitigen Zustandes unserer Meere. Schätzungen zufolge schwimmen 400.000 Plastikteile pro Quadratkilometer in den Ozeanen. Davon befinden sich ca. 75% an der Meeresoberfläche und 25% liegen auf dem Meeresgrund.
- Wie kommt es zu dieser immensen Verschmutzung unserer Weltmeere?
- Welche Auswirkungen hat dies auf uns und den Klimawandel?
- Was können wir dagegen tun?
Wie wurde das Meer zu dieser Müllhalde?
Jährlich gelangen bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer. Es dauert hunderte Jahre bis das Plastik im Wasser zerfällt. Demnach schwimmen wir wortwörtlich in einem Meer aus Plastik. Wenn Du nun denkst, dass die Verschmutzung der Meere Dich aber nicht persönlich betrifft, so müssen wir Dich leider enttäuschen:
Sowohl Tiere, als auch Menschen leiden extrem unter dem Plastikmüll im Meer. Die Tiere verheddern sich in Geisternetzen oder Sixpackträgern und können sich nicht selbstständig aus diesen befreien. Zum anderen verwechseln die Meeresbewohner, wie z.B. Schildkröten, Fische und Seevögel, die Plastikteile oftmals mit Nahrung. Beides führt häufig zum Tod der Tiere. Hinzu kommt, dass der Müll durch Sonne, Salz und den Wellengang mit der Zeit zu winzigen Partikeln, dem sog. Mikroplastik, zerrieben wird. Diese werden von den Meeresbewohnern aufgenommen und somit landet der Plastikmüll auch wieder auf unseren eigenen Tellern, wenn wir nicht vegetarisch oder vegan leben. Doch nicht nur Verpackungsmüll landet in den Ozeanen - auch andere Schadstoffe finden heutzutage viel zu oft ihren Weg in die Gewässer:
Erdöl ist ursprünglich ein Naturprodukt. Druck, Hitze und Bakterien sorgen dafür, dass sich organisches Material binnen Millionen Jahren zu Erdöl entwickelt. Kleine Mengen, die auf natürliche Weise austreten, können problemlos von Bakterien abgebaut werden. Tritt hingegen eine Ölpest auf, ist der Mechanismus des Ökosystems überlastet und das ausgetretene Öl verseucht das Meer und seine Bewohner. Durch die Schifffahrtsindustrie treten diese Katastrophen leider viel zu häufig auf.
Abfälle der Landwirtschaft und Industrie gelangen ebenfalls ins Meer. Pestizide und Dünger erreichen die Ozeane über Bäche und Flüsse und finden somit auch wiederum ihren Weg in die Nahrungskette. Viele Düngemittel wirken auch im Wasser. Dadurch kann es zu einer explosionsartigen Vermehrung bestimmter Algenarten und einer Todeszone unter Wasser kommen, in der Tiere und Pflanzen durch Sauerstoffmangel sterben. Zudem weisen Industriegewässer teilweise erhebliche Anteile an Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Nickel auf.
Wie wirkt sich die Meeresverschmutzung auf das Klima aus?
Für ein funktionierendes Klima ist ein intaktes Ökosystem der Ozeane von großer Bedeutung. Die Ozeane sind maßgeblich für die Sauerstoffproduktion verantwortlich und spielen im Klimakreislauf eine relevante Rolle beim Austausch von Wasser, Kohlenstoff und Energie. Dieses Zusammenspiel wird jedoch durch die Verschmutzung der Meere erheblich gestört.
Bei der oben beschriebenen Fragmentierung des Plastiks werden Treibhausgase freigesetzt. Hierzu zählen Methan und Ethylen. Methan hat einen 34-mal stärkeren Treibhauseffekt als Kohlendioxid. Eine hohe Konzentration dieser Gase in unserer Atmosphäre trägt zur Erwärmung des Klimas bei. Laut Weltklimarat haben Methan-Emissionen bereits 0,5 Grad zur Erderwärmung beigetragen.
Eine weitere Folge der Meeresverschmutzung ist, dass mit Kunststoff kontaminiertes Plankton weniger Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnehmen kann. Der Treibhauseffekt wird dadurch weiter vorangetrieben. Das Ungleichgewicht des Ozeans zeigt sich bereits jetzt deutlich. Der Anstieg des Meeresspiegels, die Ozeanerwärmung, der Sauerstoffmangel, die Versauerung und das Artensterben bringen das Ökosystem immer weiter aus dem natürlichen Gleichgewicht und treiben somit auch den Klimawandel voran.
Zeit zu handeln!
Du fragst Dich, was Du für den Schutz unserer Meere und des Klimas tun kannst? Zunächst einmal spielt der bewusste Konsum eine wichtige Rolle. Im Folgenden geben wir Dir ein paar Tipps für den Alltag:
- Wirf Deinen Müll nicht achtlos weg, sondern stets in einen Mülleimer. Nimm alles wieder mit, was Du in der Natur liegen gelassen hast - ggf. auch mal den Müll anderer Leute.
- Achte beim Kauf von Produkten auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit - weniger Müll schont die Ressourcen.
- Nimm zum Einkaufen selber eine Tasche mit und versuche möglichst wenig Plastikverpackungen zu kaufen
- Achte auf eine ordnungsgemäße Mülltrennung. Dies ermöglicht das Recycling von Plastik und anderen Stoffen
- „To go“- Bestellungen erzeugen Müll – bringe lieber Deine eigenen Behälter mit oder genieße die Speisen vor Ort.
- Vermeide beim Kauf von Kosmetikprodukten jene, welche Mikroplastikpartikel enthalten. Das kannst du durch verschiedene Siegel auf der Verpackung erkennen.
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